19. Dezember 2014

Karikatur für abtretende Mitarbeiterin

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Nach knapp 6 Arbeitsjahren tritt eine Mitarbeiterin ab und soll nun verabschiedet werden. Der Auftrag an mich lautete: Die Karikatur soll einen Rück- und Überblick über deren Tätigkeiten für die Firma einerseits und über das Wesen der Mitarbeiterin andererseits geben. Um dies umzusetzen, erhielt ich zur "Inspiration" zahlreiche Stichworte zur Person sowie einige typische Fotos der Mitarbeiterin.
Ich fertigte zuerst eine grobe Skizze A4 vor, in welcher ich Kopf, Körperhaltung sowie die die Figur umgebenden Elemente mit Sketcher "Non-Photo Blue" skizzierte.
Anschliessend Übertrag der Motive auf das A3-Zeichenpapier (300g/m2) mittels Sketcher, beginnend mit dem Kopf, der eine gewisse Präsenz einnehmen sollte. Zweitwichtigstes Element soll das Firmen-Maskottchen sein, in dessen Haut die Mitarbeiterin regelmässig schlüpfte. Weil die Protagonistin sehr sportlich ist, sollte das Ganze in einem sportlichen Umfeld stattfinden.
Sobald die Zeichnung stand, zog ich die schwarzen Umrisslinien mit pigmentiertem Artliner (Prototyp von Caran d'Ache) nach, beginnend diesmal von aussen. Mit Pinselstiften variierte ich anschliessend Strichstärken und brachte so etwas Dynamik rein. Ich begann bereits zu kolorieren, noch bevor ich das Gesicht, Herzstück des Bildes, in Angriff nahm. Fürs Kolorieren verwendete ich Museum und Supracolor-Stifte für den ersten, leichten Lavis, die zweite gemalte Malschicht trug ich mit Sennelier Aquarellfarben auf. Mittels Supracolor und Prismalo schraffierte ich etwas Volumen ins Bild, modellierte die Sujets und zog farbige Linien nach. Zum Schluss setzte ich mit weissem Deckstift (Posca) noch Lichtpunkte und Bewegungslinien.

Zeitaufwand: 5 Std.

7. Dezember 2014

Kinder, jetzt seid ihr dran…!

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Kinder, jetzt seid ihr dran
Und wieder einer aus meinem "Archiv": Dieser Cartoon von Ende 1998 erschien im Januar 1999 im K-Tipp. Thema:  Es gibt Leute, die geben und geben, und irgendwann kommt der Punkt, wo vielleicht auch sie mal was bräuchten. Drum, wer schaut zum Samichlaus, wenn der mal ausgeschossen hat?
Ich arbeitete damals mit Gouache extra-fine auf braunen Karton und zeichnete und schraffierte anschliessend mit Supracolor nach. Einer meiner liebsten von damals.

Hier noch ein paar weitere aus dieser Zeit um 1998, alle in der gleichen Technik gemalt:
"Mitenang dür ds Läbe"
"Miteinander durchs Leben"…und jeder hadert, mit dem, was er neben sich hat und sucht die grosse Liebe irgendwo, weit entfernt. Dabei bräuchte es vielleicht nur eine kleine Umarmung oder es müssten nur mal die Ferngläser zur Seite gelegt werden, um das kleine Glück neben sich zu erkennen…
à propos Liebe, bzw. "erzwungene Liebe":
"Ich lieb dich (nicht)!"

…bzw. unerwiderte Liebe oder "Schenken macht Freude", passend zur Adventszeit:
Schenken macht Freude


….oder à propos Alkohol, der ab und zu auch mit der lieben Liebe zusammenhängt, natürlich ist bei diesem Bild Hopper etwas Pate gestanden:
"Der Mond ist voll und ich hab auch wieder Durst"










"Manche Geschichte beginnt mit Wein und Gesang
und endet mit Milch und Gebrüll"
Dazu passt auch der da!


3. Dezember 2014

Aus meinem Archiv ausgegraben…1992, 1993...

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Beim Durchstöbern meines "Archivs" bin ich wieder mal auf einige frühere Arbeiten gestossen…ich war 22 und zeichnete da zwar schon ein halbes Leben lang, aber das waren aus heutiger Sicht trotzdem noch immer die Anfänge…immerhin bringen sie mich heute noch zum Schmunzeln, obschon diese Cartoons keinen Schenkelklopfhumor beinhalten und zum Teil ein bisschen abstrakt sind...

Es ist aus!

Spiel schon!

Die kleinen und die grossen Fische


Der Liebesbeweis...

28. November 2014

Porträtkarikatur à la Modigliani...

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Es war der Wunsch einer Arbeitskollegin, von mir zum Abschied eine "Karikatur" zu erhalten…Dies war zwar kein offizieller Auftrag, aber weil ich die Kollegin mochte, zeichnete ich am Vorabend ihres Weggangs innert 30' eine Mischung zwischen Porträt und Karikatur ab Foto: Ihr langgezogenes Gesicht mit dem spitzen Kinn zog ich noch etwas mehr in die Länge, ihre stolze Haltung sollte gut zur Geltung kommen. Am Schluss kam es mir fast vor wie eine Vorstudie zu einem Modigliani-Porträt (sorry, Kollege Modigliani, wollte Sie nicht beleidigen…). Weil ich rasch arbeitete, zeichnete ich zügig mit Technograph 2B vor, die Umrisslinien und die schwarzen Haare zeichnete ich mit fein gespitztem Prismalo Schwarz 009 sowie mit Technalo 3B, beides lavierte ich leicht mit Wasserreservoir-Pinsel, anschliessend kolorierte ich noch leicht mit Prismalo Gelb 010, Scharlachrot 070 sowie etwas Hellblau 171. Hintergrund laviert, fertig.
Ich glaube, sie mochte das Bildchen sehr, jedenfalls meinte sie: "Besser als das Original!"

20 x 35cm, Aquarellierbarer Graphit- und Farbstift, Aufwand: 30'


"MISS U !"...

























Bei gleicher Gelegenheit realisierte ich eine Fotomontage, welche dieselbe Kollegin, welche in ihrer Art einen leichten Hang zur Diva aufwies, als "Joconde" bzw. "MISS U!" im Louvre darstellte, vor welcher sich die zurückbleibenden Protagonisten ihren Abschiedsschmerz mit einem "Selfie" (ich am Auslöser mit gerötetem Kopf) festhalten…diese Freestyle-Arbeit setzte sich aus rund 60 Bildelementen zusammen, die ich auf rund 30 Bildebenen mittels Photoshop zu einem neuen, tränenreichen Bild zusammenfügte, das kleine Interna-Episödchen erzählt. Etwas Ironie, etwas Ernst. Jedenfalls flossen auch in Wirklichkeit ein paar Tränchen.

Machte Spass, mir und anderen. Zeitaufwand: ein paar Std.


17. Oktober 2014

Ein Hase für Enzo!

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Kürzlich trat eine Arbeitskollegin an mich heran und erzählte mir von ihrem Sohn Enzo, 6 Jahre alt. Dieser hatte von einem Zeichenwettbewerb für Kinder erfahren, an dem er nicht mehr teilnehmen konnte, weil die Eingabefrist bereits abgelaufen war. Enzo war untröstlich, malte eine Zeichnung und sagte seiner Mutter unter Tränen, dass doch auch er ein Künstler sei, was sie ihm wohlwollend bestätigte. Weil Enzo hörte, dass ich ein "grosser Künstler" sei, bat er seine Mutter, mir seine Zeichnung mitzubringen, damit ich beurteilen könne, ob er wirklich ein echter Künstler sei...

Ich entschied mich also eines Abends nach Lichterlöschen, für Enzo ein Bild zu malen. Von seiner Mutter wusste ich, dass er Hasen über alles liebte. Also zeichnete ich einen Künstler-Osterhasen, der auf seiner Staffelei ein Sieger-Podest malt, und dort zuoberst steht mit seiner Zeichnung ein Junge…Enzo! Der Junge sei wiederum fast in Tränen ausgebrochen vor Freude, als er das Bild gesehen habe.

Ich habe dafür kein Geld gekriegt, aber viel Freude und Energie und ich weiss, dass ich meine Arbeitskollegin jederzeit auch wieder um einen kleinen Dienst bitten kann.

Mit Sketcher Non-Photo Blue vorgezeichnet, mit schwarzem Pinselstift Outlines gezogen, dann mit Museum, Supracolor und Aquarelle koloriert. Das Ganze musste ziemlich rasch gehen.

Zeitaufwand: 60'

16. Oktober 2014

Neuere Karikaturen

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Hier zwei in jüngerer Zeit entstandene Auftragskarikaturen:

























Bastien, 18 Jahre alt und grosser Star Trek-Fan, mit eigener Katze...
























Hier ein paar Details des Bildes A3, Museum, Pinsel-Filzstifte sowie Aquarell.
Das Bild entstand im September 2014.

Zeitaufwand: 5 Std.


Das zweite Bild war als Abschiedsgeschenk für eine reizende, junge Familie gedacht, die sich für einige Monate ins Ausland verabschiedete:


Zeitaufwand: 4.5 Std.


Farbenspiel...

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Ab und zu macht es einfach Spass, auch so mal mit Farben zu spielen. In Zusammenhang mit einem Buchprojekt pröbelte ich zusammen mit einem Grafiker an verschiedenen Farbanordnungen mit 120 Supracolor herum, zugegeben, diese beiden hier sind sehr naheliegend - aber mir gefällt's halt einfach und so musste ich 2 Handy-Fotos davon machen…in Farbe (frei nach Wilhelm Ostwald) sowie in Schwarz-Weiss à la "19 Shades of Grey…".


Belinda

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Von der Facebook-Verwalterin der jungen Tennis-Spielerin Belinda Bencic wurden wir im August 2014 angefragt, ob wir spontan einen gezeichneten Beitrag zeichnen könnten zum bevorstehenden 30'000sten Fan von Belinda auf Facebook. Die Idee war ok, aber wieder einmal blieb mir nur sehr wenig Zeit, genauer nämlich nur eine Nacht. Ich realisierte die Zeichnung, die zugegebenermassen keine supertreffende Karikatur von Belinda ist, mit 1. SKETCHER Non-Photo-Blue, 2. Museum und Supracolor sowie 3. Aquarell und pigmentierte Pinselstifte (Prototypen). Vom Gesamtbild her war ich zufrieden, nicht aber mit dem Kopf - na ja, ein ander Mal besser.

Die Zeichnung schien Belinda trotzdem echt zu freuen, auf Facebook erhielt die Zeichnung sehr grosse Resonanz, es gab sogar einen Artikel darüber auf der WTA-Website Artikel WTA-Website und auch auf Tennis-TV erschien die Zeichnung in einem Beitrag.


Zeitaufwand: 2 Std.

Die Welt der Farben vermitteln...

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Ziemlich oft bin ich unterwegs, meist weniger in Sachen eigene Kunst, sondern zur Vermittlung von Farben meines Arbeitgebers. Spass macht es trotzdem, mit Farben zu spielen. Hier ein Eindruck von einem Tages-Event in London im "Ice Tank", ein cooles, total weisses Lokal ohne Ecken in der Nähe des Covent Garden. Der Event hiess "Christmas in July" und ich führte während 8h einige Produkte vor, darunter Museum Aquarelle, Pastel Pencil + Cube, Supracolor sowie Neopastel:





























Hier führe ich im Mai 2014 eine Gruppe von Papeterie-Lehrlingen aus der Deutschschweiz durch die Produktion von Farbstiften und -Kreiden von Caran d'Ache in Thônex, Genf. Meine Begeisterung für die Wunder der Farbe scheint nicht alle gleich anzustecken…oder war es die Müdigkeit von der 3-5stündigen Anfahrt? 




















Im Juni 2014 fand ein Kundenanlass einer Genfer Privatbank in der Produktion von Caran d'Ache statt. Ich wurde angefragt, in einer Art Farbenparcours die Herstellung und die Vorzüge der Farbstifte zu zeigen und zu demonstrieren. Hier entstanden ad hoc das Auge mit Museum Aquarelle + Neocolor II sowie das Spachtelbild unten mit den 3 Primärfarben Gouache, mittels Kreditkarte über das Papier gezogen…passend zum Bankerthema. Zeitaufwand: und 30' für das Auge, 5' für das Spachtelbild.

15. Oktober 2014

Eine Selbststudie: Nase und Mund

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"Partielles Selbstporträt": Im Hinblick auf einen Kurs im Porträtzeichnen machte ich zuerst eine Serie von "Selfies"mit meinem Smartphone von Teilen meines Gesichts. Mit dem Schwarzweiss-Filter abstrahierte ich das Bild meiner Mundpartie. So konnte ich während einer Zugfahrt zwischen London und Nottingham im Juni 2014 mein Skizzenheft mit einigen solcher Studien anreichern. Ich fertigte sie mit Prototypen von pigmentierten Künstlerfilzstiften an, die wasserbasiert und dennoch permanent sind, d.h., sie lassen sich sehr gut schichten. Die Filzstifte haben eine weiche Pinselspitze, so kann man die Strichbreite von ganz fein bis breit mittels Winkel und Pinselführung variieren, wie im linkenTeil (roten Hintergrund) leicht feststellbar ist. Die so entstehende Struktur vibriert und wirkt lebendig.

Pigmentierter Pinselfilzstift 12 x 18cm, Zeitaufwand 20'

30. März 2014

Karikaturen für fünf Arbeitskollegen

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Ich wurde von einem Mitarbeiter einer Schweizer Firma angefragt, für ihn und vier seiner Arbeitskollegen eine spezielle Karikatur als Erinnerung an ein gemeinsames Unterfangen anzufertigen. Zu fünft hatten sie nämlich beschlossen, den Engadiner Skimarathon 2014 zu bestreiten. Die Zeichnung sollte als besonderes Geschenk an den gemeinsam bestandenen Lauf erinnern. Ich erhielt zu jeder Person nebst Foto auch Stichworte zu speziellen Eigenheiten, zu Hobbys sowie Angaben und Anekdoten zu jedem Lauf selbst. Ich baute möglichst viele Hinweise in die einzelnen A3-Bilder ein. Zuerst leichte Skizzen mit blauem SKETCHER Non Photo Blue. Erstmals arbeitete ich die schwarzen Outlines mit den neuen Prototypen des ARTLINER von Caran d'Ache. Diese pigmentierten, lichtechten und wasserbeständigen Stifte kommen im September 2014 auf den Markt. Erstmals aquarellierte ich eine Karikatur 100% mit Aquarellfarben von Sennelier, meist mittels Waterbrush von Caran d'Ache. Für feinste Lichtpunkte kam erstmals auch ein Weiss-Acrylstifte von Molotow zum Einsatz. Dynamische Linien, die ich später aquarellierte, zog ich mit MUSEUM-Aquarellstiften.
Ich hatte nicht enorm viel Zeit, der Budgetrahmen war gegeben, ich amüsierte mich trotzdem beim Zeichnen und Malen und hatte meine Freude dabei - wie hoffentlich auch die kürzlich Beschenkten…

Zeitaufwand: je 3 Std. pro Bild, 15 Std. total.

Kulisse für Volkstheater

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Von einer Volksbühne wurde ich angefragt, für die kurz bevorstehende Theatervorstellung noch
fehlende Kulissenteile zum Thema "Wald" zu malen. Es galt, 4 Holzelemente à je 2.80m Länge und 1m Breite, die alle versetzt bzw. im Winkel zueinander stehen sollten, innert kurzer Zeit zu gestalten. Dazu sollte auf einer neutralen Holzplatte ein Tor mit Holzfaser-Imitation und Fensterchen aufgemalt werden. Insgesamt etwa 14m2. Ich hatte genau ein Wochenende Zeit für diesen Auftrag und installierte mich draussen auf der Terrasse in einem "ad hoc"-Atelier, es schneite und war kalt, ausgerechnet jetzt! Ich trug Halstuch, Mütze und Halsschuhe und arbeitete von frühmorgens bis spätabends, wobei ich mit schnellen, grosszügigen Pinselstrichen von Hell nach Dunkel arbeitete. Die Waldimpressionen sollten starkes Gegenlicht wiedergeben. Damit die Acrylfarbe, die ich verwendete, nicht zu glänzig würde, kaufte ich einige matte Abtönpasten für die Fassadenmalerei nach. Bevor ich mit dem Farbauftrag begann, recherchierte ich im Internet einige Waldbilder, druckte mir eine Auswahl aus und klebte mir eine kleine Collage zusammen, die mir als Vorlage diente.
Erschwerend kam dazu, dass ich die schweren Platten alleine rumtragen musste und sie wegen des nasskalten Wetters nirgends vertikal aufstellen konnte, wodurch ich horizontal auf einem Tisch malte, was die perspektivische Wahrnehmung etwas verzerrte. Trotzdem, am Schluss war ich zufrieden mit dem Resultat und hoffte, dass die Wirkung auf der Bühne jene eines "Waldes" sein würde…

Zeitaufwand total: 20 Std.

14. März 2014

Studie in Trockenpastell - männliches Auge

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Zwischendurch hier wieder mal eine Studie, die ich zwecks Materialtesten kürzlich unternahm: Ein männliches Auge ab Fotovorlage mittels Trockenpastell (Pastell Pencil + Cube von daran d'Ache) auf Uart-Paper 20 x 26cm, Uart, eine amerikanische Marke, die auf raue Oberflächen wie Pastellpapiere, aber auch Skateboardbeschichtungen spezialisiert ist. Dieses Papier lässt zahlreiche Farbschichten und Überlagerungen zu, weil die feinen Zähne das Pulver festhalten.
Zuerst flach mit Cube leicht "Farbmassen" gelegt (Blocking in), dann mit Kanten und Ecken Zeichnung definiere, schliesslich mit Pencils Auge definieren, kolorieren, leicht mit Finger und Papierwischer vermischen, Glanzpunkte und Details wie Augenbrauen, Wimpern setzen. Alles ziemlich zügig - mit einigen Unregelmässigkeiten im Augenrund als Folge.

Zeitaufwand: 70'

27. Februar 2014

Es reicht für alle…!

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Kürzlich bin ich wieder auf diesen Schwarzweiss-Cartoon gestossen, den ich vor beinahe 20 Jahren gezeichnet hatte, mit Pinsel und Chinatusche auf Aquarellpapier gemalt - hat eigentlich an Aktualität nichts gebüsst. Ich arbeitete damals während meiner Studienzeit als Nachtwächter in zwei Flüchtlingszentren. Kriege in Somalia, Ruanda und Jugoslawien damals - und heute? Bürgerkriege in Syrien, Tschetschenien, Aufstand in der Ukraine, Arabischer Frühling und sogleich wieder Winter…und immer wieder ähneln sich die Geschichten: Korrupte Machthaber, die sich um sich kümmern aber sicher nicht um ihr anvertrautes Volk, Nutzniesser wie Waffenlieferanten, die sich ins Fäustchen lachen, und eine Masse von Menschen, die besser leben wollen, oder leben oder einfach überleben möchten, Kinder, junge Menschen mit Hoffnungen, mit Vertrauen ins Leben - bis genau dieses Leben mit voller Wucht zuschlägt und zarte Seelen in Menschenmonster verwandelt, auf dass sich der Teufelskreis schliesse...

Symmetrischer Bildaufbau, in der Mitte über allem dominierend eine Art fette, dreigesichtige Erlöserfigur, links böse grinsend, rechts böse grinsend, frontal milde lächelnd, wie Jesus Christus steht er vor seinen Anhängern, die aufgeregt im Halbkreis versammelt vor diesem Messias stehen, und was er in der Hand hält, gleicht Fisch und Brot und könnte nützlich sein für sie, wenn nicht heute, dann morgen, und er ist davor, sein Geschenk zu brechen und unter den Bedürftigen zu verteilen…Erste Welt gegen Dritte Welt wie so oft, Nord gegen Süd. "Es reicht für alle!" Zynismus pur, wie das Leben oft.

Dieser Cartoon ist nach wie vor einer meiner Lieblingscartoons. Ich habe in meinen Zeichnerjahren nicht viele gesellschaftspolitische, geschweige denn politische Zeichnungen zustande gebracht, dies ist einer der seltenen. Er wird unsere Welt nicht verändern, aber er drückt meine Sicht auf die Welt auf zeitlose Weise aus.

Zeitaufwand: 4 Std.




29. Januar 2014

Mädchenporträt in Öl

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Im Sommer 2012 wurde ich von einem Elternpaar angefragt, ob ich ein Porträt ihrer 9jährigen Tochter malen würde. Sie hatten eine Porträtskizze gesehen, die ich von meiner gleichaltrigen Tochter gefertigt hatte. Vor rund vierzig Jahren liessen die Eltern des Vaters von einem Maler ebenfalls ein Porträt ihres 9jährigen Sohnes erstellen. Dieses hing nun im Eingangsbereich ihres neuen Wohnhaus und sollte durch das Porträt der Tochter, einem Einzelkind, ergänzt werden.
Ich beschloss, das Porträt der Tochter in den selben Massen wie jenes des Vaters zu malen, also 50x120cm. Gegen Ende 2012 organisierten wir zwei je 60' Skizzen-Sitzungen, bei denen es mir darum ging, das Wesen und speziell das Gesicht der Tochter genauer zu erfassen. Ich fertigte etwa 10 je 5-15'minütige Skizzen in Bleistift, Pastell und zuletzt Gouache an. Schliesslich fotografierte ich die Protagonistin in ihrem bevorzugten Kleid in ihrem Zimmer. Das bunte, kleine Sitzsofa sollte ebenfalls eine Rolle spielen. Mir schwebt ein Porträt voller Würde vor, das ein Mädchen auf dem Sprung zum Teenager zeigt.

Anfangs 2013 gestaltete ich auf dem Computer mittels Photoshop die Komposition des Bildes. Ab dem Frühling begann ich die Arbeit direkt auf der Leinwand, die schliesslich bis Dezember 2013 dauern sollte und zuletzt ungezählte Stunden, Verbesserungen, Verschlimmerungen Verschlimmbesserungen, Nerven und viel Hadern mit sich bringen sollte. Ich hatte ja schon einiges gemalt und gezeichnet, habe mir Aufträge zugemutet, die ich noch nie zuvor ausgeführt hatte, aber schnell realisierte ich hier, dass diese Aufgabe nochmals ungleich schwieriger war als alle anderen zuvor. Die ersten Skizzen waren zwar mittels wasserlöslichen Supracolor schnell via Raster auf die Leinwand übertragen, auch die ersten dünnen Acryl-Lavierungen, transparent und mit viel Wasser, um erst mal die Gesamtstimmung zu erfassen. Aber je mehr ich malte und verdichtete, zuerst mit Acryl und danach mit Öl, desto stärker konzentrierte sich mein Kampf auf den Kopf, das Gesicht und diesen einzigartigen Ausdruck, der jeden einzelnen Menschen so auszeichnet und unverkennbar macht…dann kam dazu, dass das Mädchen natürlich weiter wuchs und sich in der Realität weiter entwickelte, während ich ihren Ende 2012 festgehaltenen Ein- und Ausdruck festzufrieren versuchte. Ich bereute, am Schluss nicht mehr Livesitzungen oder bessere Fotos des Gesichts gemacht zu haben, denn ich blieb meiner Meinung nach rudimentär und schaffte es gerade knapp, an der Realität des Gesichts zu kratzen, ohne es 100% zu treffen…weil der versprochene Tag der Übergabe schliesslich näher kam, musste ich mich aber wohl oder übel vom Optimalbild verabschieden und mit dem zufrieden sein, was in meinen Möglichkeiten stand. Allerdings retuschierte ich noch bis 20' vor der definitiven Übergabe rum...

Zum Schluss war ich mit dem Gesamtergebnis recht zufrieden, obschon das Zentrale, nämlich das Wesen der Porträtierten, nicht wie auf einem Foto daherkam, sondern eher in der Art der klassischen Ahnenmalerei des 19 Jhds. Immerhin schien die Porträtierte selber bei der Bildübergabe sehr Freude zu haben, auch ihre Eltern schienen mit dem Resultat zufrieden zu sein und waren so grosszügig, über allfällige Unzulänglichkeiten hinwegzusehen. Selber sehe ich ja auch, was fehlt: die Lichtführung, das perfekte Volumen im Gesicht, kurz: das Leben...

Meine Erkenntnis war, dass ein Ölbild an sich schon extrem schwierig ist, dazu ein Porträt, und erst noch ein Kinderporträt. Respekt vor den Malerinnen und Malern der Antike und Neuzeit, die es schaffen, Seelen und Wesenszüge auf die Leinwand zu zaubern, als würden die Porträtierten wahrhaftig leben und würden greifbar…Albert Anker, der viel Belächelte, lässt grüssen.

Jedenfalls schaffte mich diese Herausforderung mehr als ich gedacht hätte - ich rührte einige Wochen lang meine Malpinsel kaum mehr an - Aber wie man so sagt, so wächst man an allem, was einen nicht gerade "umbringt".

Zeitaufwand: Geschätzte 50 Std. (oder eine gefühlte Ewigkeit)

22. Januar 2014

Geburtskärtchen A5

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Schon Monate vor dem erwarteten, freudigen Ereignis wurde ich von der werdenden Mutter kontaktiert und angefragt, ob ich das Geburtskärtchen für ihr künftiges Kind zeichnen könnte und möchte. Sie kannte meinen Zeichenstil von früheren, ähnlichen Ereignissen und wünschte etwas Witziges im selben Stile: Es sollte Cartoon-artig daherkommen, aufgestellt wirken und originell sein (wie immer natürlich…).
Das junge Ehepaar ist sehr mit dem Land und der Landwirtschaft verbunden, also wünschten die beiden werdenden Eltern, dass möglichst viele Tiere beim freudigen Ereignis dabei sind und das neugeborene Baby herzlich "begrüssen". So durften die zwei Labradorhunde des Vaters nicht fehlen…nebst Küken schaffte es auch eine Kartoffel aufs Bild, eine Künstlerfliege fliegt sogar einen Herz-Looping…bewusst schwarz-weiss dezent gehalten, da das Bild ja an sich schon recht befrachtet ist, nur die Hauptfigur, das Baby, wird etwas farbig hervorgehoben. Das Neugeborene zeigt mit dem Daumen nach oben, scheinbar alles "ok!".

Vorzeichnung auf Kopierpapier mit blauem SKETCHER, dann mit schwarzem Fineliner nachgezogen, eingescannt und mittels Photoshop koloriert, schattiert etc. Nach einer Runde Anpassungswünsche des Brautpaares habe ich Ebenen elektronisch rausgeschnitten und neu zusammengesetzt, so zum Beispiel das Paar in den Hintergrund versetzt und mittels Filter leicht verschwommen gemacht. Der neapelgelbe Rand mag Geschmacksache sein, ich habe ihn vorgeschlagen, um licht-erdig das Ganze zusammenzuhalten.

Übrigens: Es wurde ein Mädchen, gesund, und ist in Wirklichkeit noch viel schöner als die Cartoon-Version...

Zeitaufwand total: 6 Std.