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16. Oktober 2014

Die Welt der Farben vermitteln...

Herzlich willkommen auf "awecartoon", dem Blog von "awe"Adrian Weber !

Ziemlich oft bin ich unterwegs, meist weniger in Sachen eigene Kunst, sondern zur Vermittlung von Farben meines Arbeitgebers. Spass macht es trotzdem, mit Farben zu spielen. Hier ein Eindruck von einem Tages-Event in London im "Ice Tank", ein cooles, total weisses Lokal ohne Ecken in der Nähe des Covent Garden. Der Event hiess "Christmas in July" und ich führte während 8h einige Produkte vor, darunter Museum Aquarelle, Pastel Pencil + Cube, Supracolor sowie Neopastel:





























Hier führe ich im Mai 2014 eine Gruppe von Papeterie-Lehrlingen aus der Deutschschweiz durch die Produktion von Farbstiften und -Kreiden von Caran d'Ache in Thônex, Genf. Meine Begeisterung für die Wunder der Farbe scheint nicht alle gleich anzustecken…oder war es die Müdigkeit von der 3-5stündigen Anfahrt? 




















Im Juni 2014 fand ein Kundenanlass einer Genfer Privatbank in der Produktion von Caran d'Ache statt. Ich wurde angefragt, in einer Art Farbenparcours die Herstellung und die Vorzüge der Farbstifte zu zeigen und zu demonstrieren. Hier entstanden ad hoc das Auge mit Museum Aquarelle + Neocolor II sowie das Spachtelbild unten mit den 3 Primärfarben Gouache, mittels Kreditkarte über das Papier gezogen…passend zum Bankerthema. Zeitaufwand: und 30' für das Auge, 5' für das Spachtelbild.

15. Februar 2013

Unterwasserlandschaft mit Fibralo

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(Foto ab i-phone)

Diese Illustration entstand gestern und hauptsächlich mit Fibralo-Faserstiften von Caran d'Ache. Diese enthalten Tinte auf Lebensmittelfarbenbasis, leuchten und können gut vermalt werden. Einziger Nachteil gegenüber pigmentierten Tuschen und Farben: Die schlechte Lichtbeständigkeit.
Weil diese Illustration einer Unterwasserlandschaft aber für ein "Inside-Leaflet", also für einen kleinen Konsumenten-Prospekt innerhalb der Metallschachtel vorgesehen war und reproduziert wird, fällt dies nur bei der Originalzeichnung ins Gewicht.
Die Motive habe ich ab einem Bild kopiert, das ich kürzlich für ein Patenkind gemalt hatte, das seit kurzem ein Aquarium und Fische unterhält. Ich nahm die Stimmung des Lichteinfalls auf, indem ich Fibralo-Tinte auf eine glatte Oberfläche auftrug und dann ab dieser "Palette" mit einem flachen Borstenpinsel ins Bild strich. Die Outlines der Fische etc. zog ich direkt und ohne Vorzeichnung  mit einem permanent trocknenden, pigmentierten Tintenbrush-Stift. Das Seepferdchen sieht etwas verunglückt aus, aber es reicht für die Bildaussage, es werden eh nur Ausschnitte für den Prospekt verwendet, zentral sind die Farben.
Fische hauptsächlich mit Faserstiften koloriert, nur wenig mit Pinsel und Wasser laviert. Meeresboden und Korallen etc. koloriert, dann mit Wasser und Pinsel stark laviert, z.T. mit Wasser aus Flasche besprüht. Wasser mit Nass-in-Nass-Technik, d.h. Papier angefeuchtet und Tinte mit Pinsel aufgetragen, damit zufällige Farbverläufe entstehen.

Zeitaufwand: 90'

29. Januar 2013

Democlip PASTEL PENCIL+CUBE Caran d'Ache

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An einem Drehtag mussten vier Farbprodukte in einen je 2' Democlip durchgepaukt werden, ich organisierte, koordinierte und sprang auch als Vorführer dieses Produkts ein, weil zu dieser Zeit unsere hausinterne Pastellspezialistin Ferien hatte. Ziel dieser im September 2012 gedrehten Clips war und ist es, Herr und Frau Jedermann auf sehr einfacher Basis zu zeigen, was man mit einem Farbprodukt machen kann und wie man es benutzt. Im Falle der Trockenpastelle eben ohne Wasser und nicht auf weissem Untergrund, sondern zum Vorskizzieren, grossflächig Schraffieren, Übereinanderlagern, Verwischen etc. auf getöntem Untergrund.

Mit Caran d'Ache Pastel Pencil + Cubes auf Sennelier Pastelcard gearbeitet.
Zeitaufwand für diesen Dreh total 60'.

Im Abspann sind Bilder folgender Trockenpastellprofis zu sehen, die mit den hier vorgestellten Farben gearbeitet haben, lohnt sich, diese zu "besuchen":


18. Januar 2013

Design für ein edles Schreibgerät: SERPENT

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So sieht nun das Endprodukt aus, das ich am 9. November erstmals erwähnt hatte, nachdem ich dafür ein erstes Design gezeichnet hatte. Das neue Luxusschreibgerät von Caran d'Ache, der Federhalter "Serpent", wird als Hommage an das chinesische Jahr der Schlange Ende Januar an der internationalen Händlermesse Paperworld 2013 in Frankfurt vorgestellt werden. Es soll vorwiegend asiatische Kundschaft ansprechen, erste Rückmeldungen zeigen, dass dieses Modell, Nachfolger des "Dragon, auch in Europa gut ankommen kann. Gegenüber der ersten Version "streckte" ich die Schlange zeichnerisch nochmals, um den Schwung um den Ring in der Mitte zu gewährleisten.

Der Schaft ist aus schwarzem Chinalack gefertigt, der graviert und anschliessend im Bereich des Motivs von Hand vergoldet wurde. Chinalack wird ausserhalb Japan und China kaum gefertigt, Caran d'Ache ist eines von nur zwei europäischen Unternehmen, die dieses äusserst komplizierte Verfahren beherrschen. Im vorliegenden Fall gibt es nur einen Meister und einen Lehrling, die das genaue Prozedere kennen und beherrschen, Zutritt in die Lackwerkstatt ist selbst für Mitarbeitende der gleichen Abteilung strengstens untersagt. Chinalack besteht ursprünglich aus dem giftigen Harzsaft des Lackbaums, der sich nach der Entnahme bräunlich verfärbt. Dieser wird gefiltert und durch schonendes Erhitzen und Umrühren dehydriert und homogenisiert. Dann nimmt der Lackierer die Färbung mit Pigmenten vor und trägt den Lack sorgfältig von Hand und in dünnen Schichten auf, was jahrelange Erfahrung und viel Spitzengfühl verlangt. Zum Schluss wird der Lack in einem langwierigen Prozess ausgehärtet.

Hier nochmals die zugrunde liegende, definitive Zeichnung:


10. Januar 2013

Das Wort richtig deuten - Teil 1

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Entstanden vorgestern auf der Zugsfahrt zwischen Genf und Lausanne, ich war des gescheiten Laptop-Arbeitens müde und hatte den Drang, diesen Bildwitz, der mich schon seit Jahren verfolgt, auf Papier zu bringen. Ich zeichnete ohne Skizzieren bewusst schnell und eher ungelenk, damit das Ganze seine Frische behält. Mit schwarzem Brush-Fineliner (Prototyp von Caran d'Ache), zuhause mittels Photoshop noch Brot koloriert.

Was wäre wenn? Wenn ein Schauspieler oder ein Politiker ohne schlechte Absicht Worte in falsche Zusammenhänge setzt oder einen Sinn falsch versteht. Missverständnisse, die kennen wir alle und überall lauern sie. Mit der Logik einer Gehirnwindung zuviel (oder zuwenig) sage ich mir deshalb, dass es durchaus vorstellbar wäre, dass Jesus, hätte er sich auf Deutsch verständigt, sich genau so wie abgebildet hätte verhalten können, hätte ihm der liebe Gott ein Drehbuch mitgegeben oder ihm via Knopf im Ohr folgenden - für die Christenheit wegweisenden Satz - vorgeflüstert (und dabei womöglich aufgrund seines weissen, langen Bartes leicht nuschelnd), nichtsahnend, dass er, der vermeintliche Erlöser, damit die ganze Prophezeiung vermasselt, obschon er doch wörtlich genommen alles richtig macht....Es muss ja nicht gleich Jesus sein, aber wie oft passiert es uns, dass wir Wörter, Betonungen oder Gesichtsausdrücke falsch verstehen oder jedenfalls so, wie es uns passt. 

"Holy Shit!" drückt die Perplexität der "Armen" aus, die ja eigentlich laut Drehbuch das Brot hätten erhalten sollen. 
Man kann sich fragen, ob Witze auf Kosten der Religion erlaubt sind, seit den Mohammed-Karikaturen erst recht. Ich bin froh, lebe ich in einem toleranten Land und leben auch die meisten gläubigen Christen hier tolerant und schmunzeln mit, weil sie wissen, dass bestimmt auch ihr Religionsbegründer das Witzchen mit einem Lächeln hätte nehmen können. Einen Stein hätte er bestimmt nicht nach mir geworfen. Würde Jesus heute leben, wäre er nämlich ein ganz "Cooler", habe ich  kürzlich in einem Interview mit einem Pfarrer gelesen, wäre auch bei Facebook und würde seine Jünger worldwide via Twitter feeden...

Der nächste Bildwitz aus der Serie "Das Wort richtig deuten" handelt von Jus-Studenten in ihrer allerersten Vorlesung. Vorne an die Wandtafel schreibt der Professor, worum es heute geht: "Erbrecht!"...(ja, was würdest du als junger, unerfahrener Student jetzt tun? Eben!).

Zeitaufwand: 30'

15. September 2012

Tukan in der Schweizer Illustrierte

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In der Ausgabe 37 (12. September 2012) der Schweizer Illustrierte erschien ein Artikel über die Genfer Farbenfirma Caran d'Ache, genauer über deren neue Präsidentin, Carole Hübscher. Dabei posiert sie auf einem grossflächigen Bild, das einen farbigen Tukan darstellt. Dieses Bild malte ich ad hoc und unvorbereitet während des Interviews vor Ort, als die Journalistin und der Fotograf ihre Idee von einem "grossen Bild" äusserten, auf dem ihre Protagonistin stehen und dann aus der Vogelperspektive fotografiert werden könnte. Ob ich da was machen könnte, fragte mich unsere Kommunikationschefin. Grrr! Im Prinzip nein, unmöglich, erst recht, als ich die Grösse der Papierrolle, die kurze Zeit und all die noch zu erledigenden Pendenzen erwog...Doch das charmante Betteln stimmte mich um. Nun hatte ich genau 25' Zeit zwischen zwei wichtigen Sitzungen: Der (alte) Sportler in mir legte los, ich rannte in den 5. Stock der Firma, wo das Atelier lag, riss Gouache-Farbflaschen aus den Schränken, legte mir grosse Pinsel zurecht, rollte die Papierrolle 3x3m aus, klebte sie fest, zog die Schuhe aus und legte los. Adrenalin pur, ich schnaufte, schwitzte, Jackson Pollock grüsste aus der Ferne, und schon nach wenigen Pinselstrichen spürte ich, dass es was werden könnte. Ich malte das Bild ja aus dem Kopf und ohne jegliche Distanz. Farbig sollte es sein, also knallte ich Neongelb und -rot dazu, noch Schwarz, ein paar Kringel für die Dynamik dazu, Farbnamen dazukritzeln - fertig. Pinsel und Hände waschen, runter in die nächste Sitzung, durchschnaufen - und Kopfweh!

Ich wusste danach nicht, ob das Shooting mit der Präsidentin gelang, sie meinte nur, sie habe nicht gewagt, auf das Bild zu stehen. Sie fand jedenfalls Gefallen am farbigen Tukan und fragte mich, ob sie das Bild nach Hause für ihre Kinder mitnehmen könne. Klar durfte sie, für mich war das ja einfach eine bezahlte Trainingseinheit und ein weitere Erfahrung darüber, was man machen kann, wenn man kurz mal Gas gibt. Wenn ich das Bild in der Schweizer Illustrierten nun so betrachte, sieht es so klein und harmlos aus, als wäre da einfach ein Bildchen neben eine Person montiert worden. Ich rege mich über den wenig perfekten Tukan auf, den ich schon viel besser hingekriegt habe, und tröste mich dann wieder mit positiven Feedbacks, die mich von verschiedener Seite dazu erreicht haben.

Kürzlich trug ich Zeichenmaterial für die Performance eines Künstlers zusammen, der sich "Extremzeichner" nennt. Als ich sah, was und wie er malt, hirnte ich herum, wie ich meine Art von Malerei wohl nennen könnte. Ich kam auf "Transpirating-Oversize-Speedpainter" oder so...

Zeitaufwand: 25', Grösse: 2.5 x 2.5m, Technik: Flüssig-Gouache mit Neocolor auf Papier.

2. April 2012

Filialeröffnung Boesner in Zürich

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Am Freitag, 30. März 2012, stand ich bei Boesner in Zürich zur Filialeröffnung in der Werkerei im Einsatz. Bei dieser Gelegenheit stellte ich die neuen Trockenpastelle vor, bei deren Entwicklung, Produktion und Kommunikation ich mitgeholfen habe. Es kam zu einigen interessanten Begegnungen und Gesprächen, so zeigte sich, dass in Sachen Pastell in der Schweiz einiges Halb- oder Nichtwissen sowie (zu Unrecht) gewisse Vorurteile vorherrschen. Umso wichtiger, wenn wir nun mit Demos, Kursen und Präsantationen etwas Gegensteuer geben können. Habe bei dieser Gelegenheit die Pastelgrundierung von Lascaux kennen gelernt - sehr gut. Dies war mein Präsentationstisch mit Staffelei im Hintergrund.

























Hier die drei Bilder, die ich in je 80'  auf Pastelcard gemacht habe, es sind lockere Umsetzungen von Schnellskizzen, die ich am Strand bei Antibes vor ein paar Jahren gefertigt hatte.
Pastell macht echt Spass, wenn man das richtige Material hat!




25. März 2012

Pastell-Zeichnung: Step by Step

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Nun wollte ich es endlich selber mal wissen: Nachdem ich während gut einem Jahr mit Pastell-Künstlern aus aller Welt über Vorzüge und Schwachstellen der Prototypen, an denen unsere Firma arbeitete, gefachsimpelt und daraus Schlüsse für Produktion und Kommunikation gezogen hatte, wollte ich mir endlich mal Zeit nehmen, selber ein kleines Werklein zu erstellen. Selbst im Arbeitsalltag einer Farbenfirma fehlt oftmals Zeit und Musse, über das Kritzelstadium hinauszugehen.
Konkret geht es um die neuen PASTEL PENCIL + CUBE, die ab April im Fachhandel kommerzialisiert werden. Diese neuen Trockenpastelle von Caran d'Ache mit je 84 Farbtönen haften am besten auf Pastelcard (Sennelier), Pastelmat (Clairefontaine), Sansfix (Schmincke) oder Wallis- und U-Art-Paper (amerikanische Produkte). Für Skizzen mag auch Mi-Teintes von Canson reichen, allerdings fehlt hier das Granulat, das ein beinahe unbegrenztes Übereinanderschichten ermöglicht.
Mein zugegebenermassen erstes Pastell seit beinahe 20 Jahren war eine Freude: Samstagnachmittag, Sonne, Terrasse, 30 x 40 Sennelier Pastelcard (Sandfarbe), irgendeine Landschafts-Bildvorlage - ich gab mir 2 Std Zeit. Und das reichte dann auch. Hält den Vergleich mit Werken all der Pastell-Spezialisten natürlich nicht stand, muss es aber auch nicht. Immerhin hat es Lust auf mehr gemacht! Der Farbabrieb, insbesondere jener der Pastellstifte, war wirklich butterweich! Sobald genügend Pigmentstaub auf dem körnigen Untergrund lag, war subtiles Vermischen wie im Bereich des Himmels möglich (kommt auf den Fotos wenig zur Geltung).
Betreffend Palette sieht man einmal mehr, dass ich immer am liebsten alle Farbtöne auf ein Bild schmeisse und Mühe habe, mich zu limitieren. Ich erkläre das damit, dass ich erzogen wurde, den Teller immer leerzuessen, und wer den Teller immer leer isst, füllt auch eine leere Leinwand bis auf den letzten Zentimeter, alles andere wäre ja Vergeudung. Und eben, wo man schon so viele Farben zur Verfügung hat, muss man sie doch auch alle gebrauchen...Übrigens verstehe ich jetzt all die Pastel-Spezialisten, die ein extrem dunkles Grün oder Rot verlangen. Beides hätte ich in diesem Bildchen gut gebrauchen können - denn sobald du mit Schwarz reingehst (eigentlich eine Todsünde in der figurativen Malerei), wirkt es schnell platt. Hier der Verlauf meines kleinen Experiments:














































Eine meiner Favoritinnen in Sachen Pastellmalerei und Vermittlung von Pastelltechnik ist die Hamburgerin Astrid Volquardsen, die einen professionell aufgezogenen Blog (D + E) zum Thema führt. Sie habe ich wie einige andere Pastellkünstler kennengelernt und dank ihr habe ich die Pastellmalerei als unglaublich vielseitiges und spontanes Medium (wieder-) entdeckt.

3. März 2012

Braver Tiger, böser Tiger

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Gelegentlich springe ich für meinen Arbeitgeber auch als Illustrator ein, nämlich dann, wenn die Zeit drängt, wenn die Technik oder Materialien eher speziell sind oder wenn es klare Sujetwünsche gibt. Letzteres war hier der Fall: Der Duty-Free Manager wollte für eine neue A4-Seitenkampagne in den Board-Magazinen von Asian Airlines und Korean Airlines ein neues Sujet, um die aquarellierbaren Wachspastelle Neocolor II zu bewerben. Es sollte ein Tiger sein. Ich wusste, wie schwierig es würde, schnell und kostengünstig über Profi-Illustratoren oder -Künstler zu einem solchen Bild zu kommen, und so realisierte ich Vorschlag 1 gleich selber. Das Bild oben entstand in einem Hotelzimmer in knapp 2h, Technik wie gesagt: Direkt mit Neocolor II vorskizziert, mit Wasser vermalt (laviert), darüber gezeichnet mit dem wachsigen Pastell, Druck verstärkt und dadurch mehr Pigmente abgegeben, wieder laviert. Zum Schluss ein paar weisse Lichtpunkte mit Tipp-Ex gesetzt. Der Auftraggeber war mit diesem Vorschlag viel glücklicher als mit allem, was er zuvor in Sachen Tiger gesehen hatte. Allerdings wünschte er sich einen etwas "böseren" Tiger, einen mit Zähnen, ansonsten sollte die Anordnung etwa gleich bleiben. Und so entstand Variante 2 vor zwei Wochen an einem Sonntagnachmittag, als ich mit knapp 39° Fieber eigentlich im Bett liegen sollte. Diesmal ging's noch rassiger, etwa 1.5h Zeitaufwand, wieder alles mit Neocolor II gezeichnet und vermalt sowie Tipp-Ex.






















Ich freute mich, dass dieses Sujet schliesslich ohne Wenn und Aber in die Anzeigenkampagne aufgenommen wurde. Die abgeschnittenen Pastelle zeugen von einem Grafiker, der ebenfalls unter grossem Zeitdruck stand ;-), die Hintergrundwahl mit den Schweizer Bergen, auf denen ein Tiger gezeichnet wird, mutet beinahe anarchistisch an... War nicht mein Verschulden. Und übrigens gehört die schöne Hand, die da einen Stift  hält, natürlich nicht mir, sondern einer netten Arbeitskollegin, die dafür extra gemodelt hat.






































Wie gesagt, ziert diese Annonce in den nächsten zwei Jahren die Duty-Free-Board-Magazine zweier asiatischer Fluggesellschaften und ich hoffe, dass der fauchende Tiger, dessen Original nun im Kinderzimmer meines Fünfjährigen hängt, wenigstens einige der Millionen Passagiere zum Kauf schöner Farben animieren kann...

29. Februar 2012

Werbefilm für Fibralo Filzstifte

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Das war 2001, ein kurzer Werbefilm für die Filzstifte FIBRALO von Caran d'Ache. Mit Haut, viel Haaren und toller Musik...;-). Drehort in einem Restaurant in Lugano (Tessin), wir starteten um 4 Uhr nachmittags, alles musste rasch gehen, da schon kurz darauf die Sonne unterging und es dunkel wurde. Damals war ich nicht sehr begeistert, heute finde ich das Filmchen dagegen beinahe wieder kultig.

14. Januar 2012

Caran d'Ache-Spitzmaschine bemalen

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Diesmal habe ich mir selber die Aufgabe gestellt, die klassische, ziemlich unverwüstliche Drehkurbel-Spitzmaschine von Caran d'Ache mit herkömmlicher Acrylfarbe zu bemalen. Als Sujet wählte ich einen anderen Klassiker von Caran d'Ache, das Cover der "Prismalo"-Farbschachtel, seit Jahrzehnten mit dem Matterhorn und ziemlicher Klischeeschweiz geschmückt.
Zuerst habe ich das Metallgehäuse mit Sandpapier geschliffen bzw. damit die Oberfläche aufgerauht, so dass sich die Farbe besser festsetzt und auf Dauer haften kann.
Mittels extrafeiner Acrylfarbe habe ich die ersten Schichten gelegt, wo die Farbe leuchtender werden sollte, mit Weiss untermalt, Schicht für Schicht, auch die Plastikschublade.
Nach 90' war die Bemalung fertig, ich habe nicht jedes feinste Detail ausgearbeitet (zum Miniaturenmaler eigne ich mich definitiv nicht), die Chalet-Häuser waren wohl das feinste. Die Rundung der Maschine erforderte ein "Umbiegen" der Matterhornspitze, was natürlich die Proportionen verändert - aber was solls.

Nach dem vollständigen Trocknen der Farbe überzog ich die Spitzmaschine mit einer grosszügigen Schicht lösungsmittelbasierten Klarlacks, trocknen lassen und fertig. Eine hübsche Übung, die eventuell zu einer Wettbewerbsidee führen wird.

22. Dezember 2009

Modela-Kurs bei Boesner

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Im Dezember trat ich an drei Wochenenden wieder mal als Kursleiter in Erscheinung. Ich wurde angefragt, bei Boesner Schweiz Kurse mit der Modelliermasse "Modela" (von Caran d'Ache) durchzuführen. In den drei Schweizer Filialen fanden je zwei Kurse à 2Std. statt, insgesamt also sechs in sich abgeschlossene Kurse. Immerhin nahmen total rund 70 Personen aktiv teil.

Obwohl Modelliermasse an sich und erst recht thermoplastische, nichthärtende wie "Modela" im Künstlerbereich ein Nischenprodukt ist, waren die meisten Anwesenden zufrieden bis begeistert, experimentierten mit dem Material, das ich in reichlichem Umfang angeschleppt hatte und schufen teils in kürzester Zeit kleine Kunstwerke oder Hilfsmittel:
  • Farbkugeln
  • Reliefbilder
  • Hinterglasbilder
  • Knetfiguren
  • Geschnitzte Skulpturen
  • Gussformen
Es zeigte sich, dass das Material und Produkt allgemein unterschätzt wird und zu Unrecht als "Kinderknete für die Schule" abgetan wird. Persönlich verwende ich Modela dann und wann zur plastischen Visualisierung einer Figur, die ich zeichnerisch umsetzen möchte. Man kann wunderbare Verwandlungsspielchen à la Sesamstrasse damit veranstalten. Jedenfalls waren die Kurse sehr unterhaltsam und lebhaft. Hier (zwecks Eigenlob) einige Reaktionen von Kursteilnehmern, die auf den Feedbackbogen zu finden waren - negative fand ich keine (ehrlich!):
"Der Kurs war für mich sehr positiv. Er war sehr "kundenfreundlich", alles war praktisch anwendbar, ich musste nicht zuerst 1 Std. zuhören und staunen, sondern konnte direkt ans Werk gehen. Hat mir sehr gut gefallen." (Denise)
"Gute Ideen, praktische Anwendungen, direkt einsetzbar. Den Kursleiter empfand ich als tiptop. Beachtet die Wünsche der Kunden sehr individuell." (Sonja)
"Die Kursleitung empfand ich als effizient, super!" (Markus)
"Der Kurs war optimal. Der Kursleiter war informativ und interessant." (Ebru)
"Die Vorführung war super! Ebenso die Kursleitung! Sehr aktiv, sehr hilsbereit." (Sandra)
"Professionell, ideenreich, auf Wünsche eingehend." (Hans)
"Im Kurs herrschte gute Stimmung. Hat alles gepasst, herzlichen Dank! Kursleitung war super, angenehm und informativ, ich finde es immer sehr gut, wenn man die Materialien ausprobieren darf." (Brigitte)
"Ausprobieren ist super. Kursleitung empfand ich als offen, sympathisch und sachkundig." (Ronny)
"Super, so viele Ideen mitnehmen zu können. Kursleiter war engagiert, motiviert, sehr interessiert." (Bettina)