30. Dezember 2009

Gesundheitstipps für Kids!

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Nachdem ich bereits die erste Auflage der Broschüre "Tipps für Kids" für die Gesundheitsförderung Schweiz illustrieren konnte, dabei jedoch zum Teil bestehende Figuren abänderte, ging es bei der zweiten Auflage nun darum, sämtliche Illustrationen des Büchleins zu erneuern. Eine ziemlich aufwändige Sache. Zeitaufwand lag bei total rund 18 Std., rund 40 Illus lagen am Schluss vor. Zum Einsatz kommt die Broschüre, die in einer 20'000er-Auflage d,f und i gedruckt wurde, im Rahmen von "Schweiz bewegt" und ähnlichen Projekten.

22. Dezember 2009

Modela-Kurs bei Boesner

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Im Dezember trat ich an drei Wochenenden wieder mal als Kursleiter in Erscheinung. Ich wurde angefragt, bei Boesner Schweiz Kurse mit der Modelliermasse "Modela" (von Caran d'Ache) durchzuführen. In den drei Schweizer Filialen fanden je zwei Kurse à 2Std. statt, insgesamt also sechs in sich abgeschlossene Kurse. Immerhin nahmen total rund 70 Personen aktiv teil.

Obwohl Modelliermasse an sich und erst recht thermoplastische, nichthärtende wie "Modela" im Künstlerbereich ein Nischenprodukt ist, waren die meisten Anwesenden zufrieden bis begeistert, experimentierten mit dem Material, das ich in reichlichem Umfang angeschleppt hatte und schufen teils in kürzester Zeit kleine Kunstwerke oder Hilfsmittel:
  • Farbkugeln
  • Reliefbilder
  • Hinterglasbilder
  • Knetfiguren
  • Geschnitzte Skulpturen
  • Gussformen
Es zeigte sich, dass das Material und Produkt allgemein unterschätzt wird und zu Unrecht als "Kinderknete für die Schule" abgetan wird. Persönlich verwende ich Modela dann und wann zur plastischen Visualisierung einer Figur, die ich zeichnerisch umsetzen möchte. Man kann wunderbare Verwandlungsspielchen à la Sesamstrasse damit veranstalten. Jedenfalls waren die Kurse sehr unterhaltsam und lebhaft. Hier (zwecks Eigenlob) einige Reaktionen von Kursteilnehmern, die auf den Feedbackbogen zu finden waren - negative fand ich keine (ehrlich!):
"Der Kurs war für mich sehr positiv. Er war sehr "kundenfreundlich", alles war praktisch anwendbar, ich musste nicht zuerst 1 Std. zuhören und staunen, sondern konnte direkt ans Werk gehen. Hat mir sehr gut gefallen." (Denise)
"Gute Ideen, praktische Anwendungen, direkt einsetzbar. Den Kursleiter empfand ich als tiptop. Beachtet die Wünsche der Kunden sehr individuell." (Sonja)
"Die Kursleitung empfand ich als effizient, super!" (Markus)
"Der Kurs war optimal. Der Kursleiter war informativ und interessant." (Ebru)
"Die Vorführung war super! Ebenso die Kursleitung! Sehr aktiv, sehr hilsbereit." (Sandra)
"Professionell, ideenreich, auf Wünsche eingehend." (Hans)
"Im Kurs herrschte gute Stimmung. Hat alles gepasst, herzlichen Dank! Kursleitung war super, angenehm und informativ, ich finde es immer sehr gut, wenn man die Materialien ausprobieren darf." (Brigitte)
"Ausprobieren ist super. Kursleitung empfand ich als offen, sympathisch und sachkundig." (Ronny)
"Super, so viele Ideen mitnehmen zu können. Kursleiter war engagiert, motiviert, sehr interessiert." (Bettina)

17. Dezember 2009

Olympia-Blog ankünden

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Ich wurde angefragt, für eine Lehrlingszeitung eine Illustration für das Titelblatt beizusteuern. Thema: Olympia-Sportler, die in Vancouver 2010 "bloggen" werden, darauf einzustimmen bzw. die Mitarbeiter und User der Website zum "Mitbloggen" zu animieren...Innert einem Tag musste die Illustration stehen.

Da Querformat gefragt war, fragte ich mich, welche Sportart dafür geeignet sein könnte. Wo hätten die Sportler am ehesten "Zeit", zu bloggen? Sorry Eiskanalfreunde, aber ich kam auf Skeleton, siehe Endresultat...(ich scherze).

Kaum ward diese Illustration abgeschlossen, kam mir eine noch bessere Variante in den Sinn: Mit Bobfahrern. Warum? Der Pilot steuert vorne und ist beschäftigt, der Bremser, dessen Arbeit nach 50m beendet ist, langweilt sich, kann also dem Piloten den Rücken zukehren, sein Laptop aufklappen und ne Runde bloggen oder twittern im Stile von "Hallo Freunde aus der Heimat, ich melde mich hier vom 3. Heat, soeben sind wir durch den Sunny Corner gerast, der Himmel ist wolkenlos, die Schwerkraft drückt auf meine Blase, ich müsste dringend mal..."

Aus Zeitgründen liess ich diese Variante dann sein.

Schriftzug für Musical-T-Shirt

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Hier erhielt ich den Auftrag, für ein Kindermusical einen Schriftzug zu entwerfen, der auf ein royalblaues T-Shirt gedruckt werden sollte. Der Schriftzug hiess "Vougas" (Hochdeutsch "Vollgas") und sollte Dynamik und Tempo zeitlos rüberbringen. Es sollte nicht zu stark im "Comic-Stil" sein.

Aus etwa 12 Entwürfen, die ich in einer ersten Runde präsentierte, wurden deren 3 in eine zweite Runde gewählt. Der zuletzt ausgewählte Vorschlag sah am Modell dann wie oben aus.

Den Schriftzug zeichnete ich von Hand schwarz vor, scannte ihn ein, bearbeitete ihn mittels Photoshop zu einem Negativschriftzug, für die Druckerei bereitete ich ein hochaufgelöstes EPS auf. Das Schlussbild der Musicalaufführung sah dann so aus (Ausschnitt):

30. November 2009

Jedem seinen Hut

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Diese Karikatur stellt eine Referentin dar, die für den Abschluss ihres Vortrags ein "sprechendes" Bild wünschte. Damit wollte sie ausdrücken, dass jeder Mensch seinen Hut tragen soll, den er selber tragen will, und sich nicht von anderen einen Hut aufsetzen lassen soll, der ihm nicht steht. Die Referentin weiss, wovon sie spricht: Sie ist sechsfache Mutter, Bäuerin und umtriebige Vorsitzende verschiedener Gremien...Ihre Freude über die Karikatur war gross, auch der Hut, den ich ihr zugedacht habe, sei sehr passend gewesen...

Rauchfreie Stadien

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Aufhänger dieses Cartoons für eine Verbandszeitschrift war die Initiative "Sport rauchfrei!" mit dem Ziel, Schweizer Eishockeystadien rauchfrei zu machen. Ich wählte dabei die Anspielung auf die oft rauchenden Köpfe im Eishockey, sprich, Prüglereien, die dann oft nach Spielende ausserhalb des Stadions weitergehen...zwei Tage nach Veröffentlichung dieses Cartoons liess ein dumber Eishockey-"Fan" eine Rauchpetarde los, worauf das Stadion mit Rauch und Gestank vernebelt war und das Spiel kurz nach Spielbeginn wegen dieser unbekannten Substanz abgebrochen werden musste - zum ersten Mal in der Eishockey-Geschichte. Das "rauchfreie" Stadion erhielt dadurch nochmals eine zusätzliche Note...was hat sich der liebe Gott nur dabei gedacht, als er die niederen Instinkte schuf?

28. Oktober 2009

Live-Karikaturen

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Hier also nachgeliefert ein paar Livekarikaturen von einem Hochzeit Mitte August. Ich schaffte vor Ort knapp 30 Porträts, die restlichen fertigte ich zu Hause ab Foto. Obwohl ich nicht jede Person gleich traf, war die Wirkung der Porträts aufgehängt an einer Wäscheleine ziemlich witzig.
Anstrengend, aber würde ich gleich wieder tun und für viele festliche Anlässe als Idee empfehlen! Es muss ja nicht immer ich der Zeichner sein - aber kann...;-)














Susi und Bob


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Susi und Bob. Das Action-Mädchen und der launige, englischsprechende Hund: Mal grimmig, mal abenteuerlustig. In jeder Folge - je eine Doppelseite - entdecken die beiden im Schnelldurchlauf je 10 neue Dinge: 10 Länder, 10 Pop-Songs oder wie hier 10 Sportarten. Grosse Geschichten erzähle ich dabei nicht, ich bin wohl eh nicht der begnadete Erzähler, es geht mir mehr um Assoziationen. Am Schluss können die Kids jeweils ein Rätsel dazu lösen, das sie zwingt, sich die Bilder nochmals genau anzuschauen. Diese Folgen zeichne ich seit anfangs 2009 für KinderMAX: Die echte Schweizer Kinder-Zeitschrift, voll von gescheiten und unterhaltsamen Inhalten. Die Macher dahinter sind alle mit grossem Herzblut bei der Sache.









































Jedes Panel ist ein ausgearbeitetes Computer-Gemälde:mit viiiel Farbe! Seit der zweiten Folge sind auch die Sprechblasen im Photoshop montiert, auf InDesign lege ich dann den Text drüber. So kann ich schnell korrigieren, wenn's Änderungen gibt. Bin froh, dass dieses Teil nicht auch noch in andere Sprachen übersetzt werden muss.

Gestern bin ich damit fertig geworden - anfangs November sollte es gedruckt sein. Diese Arbeit geschieht meist abends und nachts zwischen 22.00 bis 02.00 Uhr, wenn die Kids in den Federn sind, Kids, die selber oft wie Cartoon-Figuren wirken und meist witziger sind als meine Geschichtchen...

19. Oktober 2009

Zwei Kolumnen

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Kürzlich erhielt ich vom selben Magazin den Auftrag, für zwei verschiedene Kolumnen im gleichen Heft je eine passende Illustration zu machen. Dabei sollte die Aussage der Texte visualisiert werde. Gleichzeitig sollten die beiden grundverschiedenen Schreibstile auch in der Zeichnung erkennbar sein. Während der eine Schreiber mit assoziativ-bunten Aneinanderreihungen quer durch sein Thema hüpft, um am Schluss wieder beim Ausgangspunkt zu landen, philosophiert der andre ziemlich geradlinig, aber in geistig hohen Spären daher.

Ich habe mich daher entschieden, erstere Kolumne in buntem, voluminösen Stil zu illustrieren (oben), während ich die zweite grafisch knapper und weniger üppig hielt (unten). Der Auftraggeber und die beiden Kolumnisten waren zufrieden. Sie fanden Ihre Aussagen in den Illustrationen wieder. Verwandt sind die beiden Zeichnungen sichtlich, meine Handschrift kann und will ich ja nicht leugnen. Guckst du selber!

2. Oktober 2009

Besser im Bilde sein...



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Um besser im Bilde zu sein, habe ich mich kürzlich im Atelier von einer Künstlerkollegin fotografieren lassen: http://www.alexandrakunz.ch/. Ich kann sie nur empfehlen: Für Malerei, Grafik oder eben Fotografie - wenns unkompliziert sein soll. Und nicht zu teuer. Und ziemlich witzig. Hier also zwei Bilder vom Shooting.









Leider NEIN!

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Wer spricht mal von den Ausgeschiedenen, den Ausgestossenen, nicht Akzeptierten, nicht Veröffentlichten? Genau, ich spreche von den traurigen Cartoons und Ideen, die es nicht bis zuletzt geschafft haben. Zeichnerisch zuwenig ausgereift, die Pointe schlägt nicht durch, am Thema vorbei..., oder eine andere Idee (immerhin auch von mir!) war einfach besser. Bei wenigen Auftraggebern sind die Abgewiesenen in der Mehrzahl. Die meisten Auftraggeber winken alles locker durch. Oftmals entwickelt sich eine Bildidee erst nach ein paar Tagen und Versuchen, ich hirne beim Joggen, auf dem Rad, spreche mit den Redaktoren darüber oder frage auch mal meine Angetraute, wie bahnbrechend sie mein Gekritzel finde. Auch wenn die Rückfrage dann und wann schmerzt: "Hä?"

Auch da gilt oft die goldene Journalistenweisheit "Kill your Darling!" Weg mit der erst- und bestgeliebten Idee, Blickwinkel wechseln, neu anpacken...zum Glück gibts heute Scanner. Einmal im Kasten, kann ich auf einer Idee aufbauen und muss nicht immer alles neu von Grund auf zeichnen. Aber, lassen wir doch kurz einige jener Entwürfe ans Tageslicht, die eigentlich nicht dafür vorgesehen waren. Vorhang auf für "Bildwitze aus dunkler Gefangenschaft":


Freundschaftsdienste













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In letzter Zeit bin ich wieder öfter gefragt worden, ob ich nicht als Abschiedsgeschenk für einen scheidenden Arbeitskollegen eine lustige Zeichnung machen könne..."Es sollte aber bald sein...und Budget haben wir eigentlich...na ja". Na ja, gut, wenn der Kollege oder die Kollegin mir irgendwie nahe stehen oder am Herzen liegen, lasse ich mich gerne wieder mal erweichen und brettere für eine Schachtel Pralinen oder so schnell was hin. Der Kompromiss: Ich zeichne nicht alles von Grund auf,
sondern mische Zeichnung mit fotografischen Elementen, worauf eine etwas beladene, aber immerhin lebendige Cartoon-Collage entsteht. Den Köpfen füge ich ein paar anekdotische Hinweisen über die Darzustellenden hinzu - auch das hat Schmunzelgarantie.



Auch wenn es halt computergeneriert wirkt, so ist und bleibt das Ganze stundenlange Handarbeit. Bilder ausschneiden, zuschneiden, farblich anpassen, verändern, ergänzen...Beim diesem Beispiel arbeitete ich auf Photoshop Elements auf rund 30 Ebenen einzeln, bis ich das ganze "Sandwich" auf eine Ebene runterpresste. Besagter Kollege war Finanz- und Personalchef, ein richtiger "Muki-Mann", worauf ich ihm den Körper von "Hulk" verpasste, ein begeisterter Eishockeytorhüter, Weinliebhaber und Frauenversteher. Ein paar Tränchen musste ich ihm natürlich verpassen. Innert Kürze warf ich vorhandenes Bildmaterial in die Schale, zeichnete dazu, was fehlte, und garnierte das Ganze mit den Köpfen seines Teams. Die leeren Sprechblasen liessen Sprüche und Kommentare nach Belieben zu:
Weil ich mich dann trotzdem ärgerte, dass nichts "Handgreifliches" oder "rein Gezeichnetes" vorlag, fertigte ich nach einer Fotovorlage am nächsten Tag noch eine Karikatur an - nicht sehr überzeichnet, aber doch so, dass der Gezeichnete sich darin wieder fand...Begonnen mit Bleistift, zuerst Augenpartie, dann die markante, breite Nase, dann Gesicht, Kopf, mit runden Wangen, dann Volumen mit flacher Graphitkreide und mit Neocolor I verstärkt. Eis mit flach gehaltener blauer Neocolor I angedeutet. Zeitaufwand: 30'. Hier:



Bereits im Juli machte ich ebenfalls bereits so einen spontanen Freundschaftsdienst. Einer, nach dem man sich schwört, es nie wieder zu tun - jedenfalls nicht umsonst! Egal, die Angesprochenen hatten ihr Gaudi, ich meins auch, schliesslich überwiegt die Freude und die Lust am Gestalten den Obulus meistens -hier also das ähnlich mittels Foto-Cartoon karikierte OK-Team des grössten Schweizer Multisportanlasses 2009 ;-). Auch der Hintergrund existierte so nicht. Er ist aus mehreren Einzelteilen zusammengebastelt. Da lässt sich lustig spielen, nicht wahr?



16. August 2009

Was ist ein Cartoon, eine Karikatur?...

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Dann und wann taucht auch in meiner Umgebung die Frage auf, was denn der Unterschied zwischen "Comic" und "Cartoon" sei. "Du zeichnest doch Comics, oder?" - "Ja schon, wobei eigentlich eher Cartoons" - "Aha, gibt's da einen Unterschied?" - "Ja, gibt's..."

Es gibt natürlich auch zu diesem Thema ganze Bücher und wissenschaftliche Abhandlungen, Zeichnerkollegen machten sich dazu auch schon viele Gedanken, ich erfinde die Welt hier also nicht neu. Ich ordne sie nur für mich und andere, die nur knappe Erklärungen mögen:

Der Cartoon










































Ist auf meist ein Bild reduzierter Witz. Oft begleitet ein kurzer Text das Bild. Nimmt meist Allgemein-Menschliches aufs Korn. Die Stile sind sehr verschieden: Vom einfachsten Strich (Pfuschi) bis hin zu aufwändigen Malereien (Pfarr, Glück) findet sich alles. Persönlich mag ich wie viele andere Larsons oder Perscheids abstruser Humor. Wichtig: Ein Cartoon muss nicht immer lustig sein. Ein Cartoon ist eine in sich abgeschlossene Bildgeschichte. Oben der vielleicht minimalste Cartoon der Welt - ich wollte, ich hätte ihn erfunden (ein früherer Kollege - Tin Hägler - hat)…


Der Comic

    Nach meiner Definition ist ein Comic eine mit Bildern gezeichnete Geschichte, mit einem Anfang und einem Ende. Der Comic erlebt also in der Regel einen Spannungsaufbau, -höhepunkt, erlebt die Entwicklung einer Story, in der verschiedene Figuren miteinander in Verbindung treten. Wir kennen all die Mickeys, Donalds und Lucky Lukes. Ehrlich gesagt, ausser diesen Klassikern und Asterix haben mich Comics nie richtig fasziniert. Immerhin: Lorenzo Mattotis Kreidezeichnungen sind eine Augenweide, Enki Bilals dunkle Geschichten haben unglaublich Stimmung. Oben eine Seite von "Susi und Bob", die ich kürzlich für die Zeitschrift "KinderMAX" angefertigt hatte.











    Die Kürzestversion eines Comic ist der so genannte Comic-Strip. Wer kennt nicht die Garfields, Snoopys oder Wurzels, wobei ich letzteren nie witzig fand. Beliebt als Füller und Unterhalter in Zeitungen. Ein Schweizer Spezialist ist René Lehner mit Serien wie "Bill Body" oder "Freudendorf", die er im Abonnement an Zeitschriften verkauft. Hier ein Beispiel aus meiner bescheidenen Sammlung.



    Die Karikatur


























    Von mir aus gesehen die schwierigste Disziplin des Humorzeichnens: Nicht das Allgemein-Menschliche, sondern eine einzelne, spezifische, erkennbare Einzelperson will auf übertriebene Weise dargestellt sein, indem ihre Gesichtszüge und typischen Accessoires hervorgehoben oder verzerrt (ital. caricare = übertreiben) dargestellt werden. Wer die feinen Unterschiede von 5 Milliarden Erdenbewohnern beherrschen will, muss vorab Porträts zeichnen können und mit der menschlichen Anatomie bestens vertraut sein. Karikaturen ab Fotos ist das eine: Der Zeichner hat eine statische Vorlage und kann sich Zeit nehmen. Ein Meister dieses Fachs ist der Deutsche Sebastian Krüger - kaum zu übertreffen. Der momentane Schweizer Spezialist darin ist vielleicht der Thuner Michael Streun. Auch ich habe darin so meine Übung, bezeichne mich aber keineswegs als den grossen Könner. Mein Verzerrungsfaktor ist gering, meist halte ich mich eng am Porträt. Aber durch den übertrieben kleinen Körper und die anekdotischen, biografischen Ergänzungen erhält das Bild dann meist noch die Dimension einer Karikatur.
    Aber Live-Karikaturen? Tue ich mir nur selten an. Wobei genau diese Herausforderung spannend ist. Kürzlich wurde ich angefragt, an einer Hochzeit 52 Gäste live vor Ort zu karikieren. Ich schätzte, dass es reichen könnte, wenn ich während 6 Stunden 10 pro Stunde (6 Min pro Stück) schaffe. Ich hatte dann nur 4 Std 30 Min netto Zeit, brauchte rund 10' pro Stück und schaffte darum"nur" 24 Karikaturen. Kann besser werden, aber den Gästen hat's glaub ich gefallen, an einer Wäscheleine einen Kopf um den anderen "wachsen" zu sehen. Entscheidend ist, das Wesentliche schnell auf den Punkt zu bringen. Das Zeichenmaterial im Griff zu haben: Fettstift oder Tintenpinsel? Aber bereits bei den Augen kann man sich verhauen. Dann ist das Licht schlecht, die Person bewegt sich ständig, oder sie kommuniziert lebhaft - all das muss man beim Live-Zeichnen im Griff haben. Hierfür brauchts sehr viel Training, bis man es zur Meisterschaft gebracht hat. Vielleicht kein Meister, aber sehr gut in seinem Fach und ruhig weiter zu empfehlen, ist mein Berner Zeichner-Kollege, der unverwechselbare, einzigartige "Crazy" David Levine. Er tritt übrigens auch im Duo an. 



    Die Illustration 


    Ist natürlich ein weiter Begriff und ich mag auch gar nicht in all die Gebiete vordringen, die die Illustration betrifft. Wichtig ist mir einzig, dass es viele humoristische Zeichnungen gibt, die nicht als eigenständiger Cartoon wirken. Es fehlt die In-sich-Abgeschlossenheit mit Pointe. Die Illustration begleitet, erhellt oder hebt hervor (lat. illustrare = erhellen). Aber sie braucht den Text oder Kontext eines Artikels oder einer Umgebung, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Viele meiner Aufträge sind eigentlich Illustrationsaufträge. Kleines aktuelles Beispiel aus der Zeitschrift eines Sportverbandes, wo es um die Illustration einer Kolumne ging. Irgendwie zwar lustig, aber ohne Text versteht's keiner so richtig...