29. Januar 2013

Democlip PASTEL PENCIL+CUBE Caran d'Ache

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An einem Drehtag mussten vier Farbprodukte in einen je 2' Democlip durchgepaukt werden, ich organisierte, koordinierte und sprang auch als Vorführer dieses Produkts ein, weil zu dieser Zeit unsere hausinterne Pastellspezialistin Ferien hatte. Ziel dieser im September 2012 gedrehten Clips war und ist es, Herr und Frau Jedermann auf sehr einfacher Basis zu zeigen, was man mit einem Farbprodukt machen kann und wie man es benutzt. Im Falle der Trockenpastelle eben ohne Wasser und nicht auf weissem Untergrund, sondern zum Vorskizzieren, grossflächig Schraffieren, Übereinanderlagern, Verwischen etc. auf getöntem Untergrund.

Mit Caran d'Ache Pastel Pencil + Cubes auf Sennelier Pastelcard gearbeitet.
Zeitaufwand für diesen Dreh total 60'.

Im Abspann sind Bilder folgender Trockenpastellprofis zu sehen, die mit den hier vorgestellten Farben gearbeitet haben, lohnt sich, diese zu "besuchen":


28. Januar 2013

Schweizer Kartoffeln 2012...

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Dies wurde die finale Version der Illustration für das Titelblatt des Jahresberichts 2012 der Schweizer Kartoffelproduzenten, Thema "Strenge Kontrollen". Die Kartoffelmama und ihr "Kind" stehen vor dem Kontrolleur und hoffen und betteln, dass sie durchkommen mögen. Jeder sieht sich doch immer wieder Situationen ausgesetzt, wo er oder sie geprüft wird. Dann bist du ausgeliefert und deine Zukunft hängt ganz oder in Teilen von einem oder mehreren Prüfern ab. Casting-Fieber. Intelligent genug? Schön genug? Klar genug? Witzig genug? Politisch korrekt genug? Einige Dinge will und kann man beeinflussen, andere nicht, weil sie gegeben oder nicht beeinflussbar sind. Dann gibt es Situationen, wo gar über Leben und Tod entschieden wird, aber das lassen wir hier jetzt mal.
Mein ursprünglicher Vorschlag (unten) ging in Richtung "Schicksal selber in die Hand nehmen", auch wenn dazu unkonventionelle Massnahmen und Methoden nötig sind: Die Kartoffel-Mama verkleidet ihr Kleines als Banane, schliesslich ist ihr klar, dass ihr Kind nicht durchkommen wird, weil zu klein. Also näht sie in letzter Verzweiflung ein schlecht gemachtes Bananenkostüm...
Der Auftraggeber fand diese Verkleidungsidee nicht nötig und bat mich, einfach eine normale Kartoffel zu zeichnen. Auch okay für mich.


















Vorgezeichnet mit Non-Photo-Blue "Sketcher", dann mit Caran d'Ache-Fineliner (Prototypen, verschiedene Brushes auf Basis pigmentierter, tiefschwarzer Tinte) nachgezogen, eingescannt und mittels Photoshop handkoloriert. Sepiabraune Version nachträglich als Variante erstellt.

Zeitaufwand total: 4h

22. Januar 2013

I'd rather be a hammer than a nail...

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Hier ein Kritzelcartoon, den ich vor einiger Zeit mit schwarzem Kugelschreiber auf getöntes Papier gezeichnet und anschliessend leicht aquarelliert hatte. Diese Textpassage aus dem Simon&Garfunkel-Song "El Condor Pasa" ist mir immer wieder vors Auge gekommen. Hammer oder Nagel? Akteur oder Zuschauer? Produzent oder  Konsument? Schicksal selber bestimmen oder sich dem Schicksal fügen?
Eine improvisierte Skizze aus einer melancholischen Phase, die mich in einer vermutlich erneuten melancholischen Phase besonders anspricht....

Zeitaufwand: 30'

18. Januar 2013

Design für ein edles Schreibgerät: SERPENT

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So sieht nun das Endprodukt aus, das ich am 9. November erstmals erwähnt hatte, nachdem ich dafür ein erstes Design gezeichnet hatte. Das neue Luxusschreibgerät von Caran d'Ache, der Federhalter "Serpent", wird als Hommage an das chinesische Jahr der Schlange Ende Januar an der internationalen Händlermesse Paperworld 2013 in Frankfurt vorgestellt werden. Es soll vorwiegend asiatische Kundschaft ansprechen, erste Rückmeldungen zeigen, dass dieses Modell, Nachfolger des "Dragon, auch in Europa gut ankommen kann. Gegenüber der ersten Version "streckte" ich die Schlange zeichnerisch nochmals, um den Schwung um den Ring in der Mitte zu gewährleisten.

Der Schaft ist aus schwarzem Chinalack gefertigt, der graviert und anschliessend im Bereich des Motivs von Hand vergoldet wurde. Chinalack wird ausserhalb Japan und China kaum gefertigt, Caran d'Ache ist eines von nur zwei europäischen Unternehmen, die dieses äusserst komplizierte Verfahren beherrschen. Im vorliegenden Fall gibt es nur einen Meister und einen Lehrling, die das genaue Prozedere kennen und beherrschen, Zutritt in die Lackwerkstatt ist selbst für Mitarbeitende der gleichen Abteilung strengstens untersagt. Chinalack besteht ursprünglich aus dem giftigen Harzsaft des Lackbaums, der sich nach der Entnahme bräunlich verfärbt. Dieser wird gefiltert und durch schonendes Erhitzen und Umrühren dehydriert und homogenisiert. Dann nimmt der Lackierer die Färbung mit Pigmenten vor und trägt den Lack sorgfältig von Hand und in dünnen Schichten auf, was jahrelange Erfahrung und viel Spitzengfühl verlangt. Zum Schluss wird der Lack in einem langwierigen Prozess ausgehärtet.

Hier nochmals die zugrunde liegende, definitive Zeichnung:


10. Januar 2013

Save-The-Date-Kärtchen für Hochzeit

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Ich wurde von einem jungen, sympathischen Paar, das ich von einer früheren Tätigkeit her kannte, angefragt, ob ich für sie ein witziges "Save-The-Date-Kärtchen" für ihre bevorstehende Hochzeit gestalten könne. Das Ganze sollte auf einer A6-Karte Platz haben, und ich da ja auch noch Text und Angaben oben und unten platzieren musste, blieb in der Mitte ein nahezu quadratisches Bildteil 9x9cm zu gestalten. Vom Haus, wo sie sich kennengelernt haben, ziehen sie Hand in Hand weg und in Hochzeitstenü aus in Richtung Schlösschen, wo im Spätsommer 2013 gefeiert werden soll. Für mich eine Wonne, aus Dutzenden Fotoelementen eine neue "Realität" zu schaffen, Gesichter zu überzeichnen und eine kleine, persönliche Geschichte zu erzählen. Ja, selbst die Wolken formen sich zu Herzen, oder auch die olympischen Ringe vereinen sich zu nunmehr zwei Ringen. Vor dieser dritten, definitiven Version traf ich auf den zwei ersten die Braut nicht ganz, sie war zu stark verschnipselt und dadurch etwas verunstaltet. Nach plastischer Chirurgie zurück zur "Natur" blühte sie in dieser dritten Version nun auf, genau, wie sie in Natur auch wirkt, das Brautpaar schien sehr happy über dieses Resultat. Bleibt zu hoffen, dass das sonnige Wetter und die sonnigen Gemüter der beiden anhaltend ein Hochdruckgebiet verheissen....

Technisch vorwiegend elektronisch Fotoelemente auf Photoshop ausschneiden, zusammenführen und malen, etwas Handzeichnung hinzufügen, viel Aufhellen und Abdunkeln mit Pinsel, viel Kontraste verstärken, Lichteinfall etwas steuern, Schatten einfügen, verwischen, einfärben und zum Teil auf bis zu 15 Ebenen arbeiten. Am Schluss Ebenen vereinfachen und komprimieren - et voilà.

Total rund 8 Std. (mit hier nicht sichtbarer Restgestaltung und 2x Gesichtskosmetik).

Das Wort richtig deuten - Teil 1

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Entstanden vorgestern auf der Zugsfahrt zwischen Genf und Lausanne, ich war des gescheiten Laptop-Arbeitens müde und hatte den Drang, diesen Bildwitz, der mich schon seit Jahren verfolgt, auf Papier zu bringen. Ich zeichnete ohne Skizzieren bewusst schnell und eher ungelenk, damit das Ganze seine Frische behält. Mit schwarzem Brush-Fineliner (Prototyp von Caran d'Ache), zuhause mittels Photoshop noch Brot koloriert.

Was wäre wenn? Wenn ein Schauspieler oder ein Politiker ohne schlechte Absicht Worte in falsche Zusammenhänge setzt oder einen Sinn falsch versteht. Missverständnisse, die kennen wir alle und überall lauern sie. Mit der Logik einer Gehirnwindung zuviel (oder zuwenig) sage ich mir deshalb, dass es durchaus vorstellbar wäre, dass Jesus, hätte er sich auf Deutsch verständigt, sich genau so wie abgebildet hätte verhalten können, hätte ihm der liebe Gott ein Drehbuch mitgegeben oder ihm via Knopf im Ohr folgenden - für die Christenheit wegweisenden Satz - vorgeflüstert (und dabei womöglich aufgrund seines weissen, langen Bartes leicht nuschelnd), nichtsahnend, dass er, der vermeintliche Erlöser, damit die ganze Prophezeiung vermasselt, obschon er doch wörtlich genommen alles richtig macht....Es muss ja nicht gleich Jesus sein, aber wie oft passiert es uns, dass wir Wörter, Betonungen oder Gesichtsausdrücke falsch verstehen oder jedenfalls so, wie es uns passt. 

"Holy Shit!" drückt die Perplexität der "Armen" aus, die ja eigentlich laut Drehbuch das Brot hätten erhalten sollen. 
Man kann sich fragen, ob Witze auf Kosten der Religion erlaubt sind, seit den Mohammed-Karikaturen erst recht. Ich bin froh, lebe ich in einem toleranten Land und leben auch die meisten gläubigen Christen hier tolerant und schmunzeln mit, weil sie wissen, dass bestimmt auch ihr Religionsbegründer das Witzchen mit einem Lächeln hätte nehmen können. Einen Stein hätte er bestimmt nicht nach mir geworfen. Würde Jesus heute leben, wäre er nämlich ein ganz "Cooler", habe ich  kürzlich in einem Interview mit einem Pfarrer gelesen, wäre auch bei Facebook und würde seine Jünger worldwide via Twitter feeden...

Der nächste Bildwitz aus der Serie "Das Wort richtig deuten" handelt von Jus-Studenten in ihrer allerersten Vorlesung. Vorne an die Wandtafel schreibt der Professor, worum es heute geht: "Erbrecht!"...(ja, was würdest du als junger, unerfahrener Student jetzt tun? Eben!).

Zeitaufwand: 30'