19. Oktober 2013

Live-Karikaturen unter freiem Himmel

Herzlich willkommen auf "awe" http://awecartoon.blogspot.com/, dem Blog von Adrian Weber !
































Für Ende August wurde ich angefragt, während des Sommerfestes einer Altersresidenz Live-Karikaturen zu zeichnen. Während gut 5 Stunden schaffte ich gegen 30 Porträtkarikaturen auf A3-Format, einige Schwarz-weiss mit Grauwerten, die meisten gar farbig.

Ich wurde vom Veranstalter engagiert, zusammen mit einem Akkordeonspieler war ich die "Unterhaltung", die Karikatur war für die Besuchenden kostenlos. Weil ich während des Open-Air-Anlasses bei wunderbarem Sommerwetter umhergehen sollte und stehend die Gäste, die sich "freiwillig" meldeten, in 6-10' zeichnerisch festzuhalten versuchte, trug ich vor der Brust eine A2-Zeichenunterlage, die ich mit einem selbst gebastelten Traggürtel um den Hals befestigte. Ich hatte A3-Zeichenpapier (200g/m2) vorbereitet und stets etwa 20 Blatt eingespannt. Weil ich mobil sein musste und stets umherging, während meine Modelle sitzen bleiben konnten und nicht speziell posieren mussten, trug ich zusätzlich ein Täschchen dabei, in welchem ich die nötigsten Zeichenutensilien verstaute: 2H-Bleistift Grafwood, Copic-Marker schwarz und grau in verschiedenen Pinsel und Faserbreiten. Dazu einige freigelegte, wasserlösliche Maxifarbstiftminen (Fancolor von Caran d'Ache), damit ich sie flach auftragen konnte für schnelles Schraffieren, aber auch Details nachzeichnen konnte. Weil ich ja mobil schlecht mit Wasser und Pinsel arbeiten konnte, fand ich den Trick mit Feuchttüchlein heraus, mit denen ich die Farbpigmente anlösen und ins Papier reiben konnte, wodurch ein pastelliger Aquarelliereffekt entstand.

Es war richtig anstrengend, Hals, Schulter, Arme aber auch Beine schmerzten nach dem Anlass, aber ich will ja sportlich sein, es war witzig und eine immer entspanntere Atmosphäre. Sobald die Besuchenden Vertrauen gefasst hatten, wurde es ziemlich lustig: Die Leute standen regelrecht Schlange, auch ältere Bewohner und Ordenschwestern hatten ihre Freude...Ich bemühte mich, recht nah am Porträt zu bleiben und nicht "verletzend" zu überzeichnen. Es gab jedenfalls viele Lacher und Juchzer, daneben Schmunzler und viele anerkennende Worte. Dafür, dass ich Live-Karikaturen nicht gerade täglich ausübe, war ich doch recht zufrieden, auch wenn ich selbstkritischerweise nicht alle Porträts gleichermassen als gelungen bezeichnen konnte.  Hier ein paar Impressionen.

Dauer: gut 5 Stunden, gegen 30 A3-Karikaturen

6. Oktober 2013

"Water and Fire" - Auftragsbild in Acryl und Öl

Herzlich willkommen auf "awe" http://awecartoon.blogspot.com/, dem Blog von Adrian Weber !

























Dieses Bild entstand im Auftrag zweier erwachsener Töchter, die  ihrer Mutter zu einem runden Geburtstag ein besonderes Geschenk bereiten wollten. Das Bild sollte eine Umsetzung des Lieblingsspruchs sein, den die Mutter im Buch ihres Lieblingsautoren gefunden hatte:

« Love is the water of life. And a lover is a soul of fire. 
The universe turns differently when fire loves water... »

Und so arbeitete ich auf einer vorbehandelten Leinwand 100x120cm: Vorzeichnung des Grundsujets (Spiralen aus Feuer und Wasser, die sich oberhalb der Mitte treffen) mit Supracolor. Erster transparenter Acrylauftrag mit Schminke-Airbrushfarben, mit Wasser verdünnt und mit Pinsel aufgetragen. Dann matte Gelstrukturpaste von Lascaux aufgespachtelt, um Wellen und Feuer Textur und Plastizität zu verleihen. Dann Acrylic von Caran d'Ache, um Körperfarben aufzutragen und Motive wie Augen herauszuarbeiten. Mit hellem Neocolor I Lichter und Schaumkronen gesetzt. Erneut mit transparenter Schminke-Acrylfarbe Leuchtkraft und Expressivität von Feuer und Wasser verstärkt. Tiefen und Schattenpartien mit Studio-Ölfarbe von Caran d'Ache akzentuiert.

Aufwand: 16 Std.

Bildbeschreibung:
 « Water and Fire »

von Adrian Weber (awe)

120 x 100 cm, Acryl, Öl und Wachspastell auf Leinwand

Hier das mächtige, aufgewühlte Meer mit Wellen, die sich von links unten nach rechts oben auftürmen und sich zu überschlagen beginnen.

Da der Feuersturm, der sich von rechts oben nach links unten ins Bild hinabwälzt, ähnlich einem Greifvogel, der sich auf seine Beute stürzt.
Rechts das Auge der Weiblichkeit in tiefem Grün-Blau, dort das Auge der Männlichkeit in feurigem Orange-Rot.
Und irgendwo rechts oberhalb der Bildmitte scheinen Feuer und Wasser aufeinanderzutreffen, sich zu umarmen und sie beginnen, sich im gemeinsamen Strudel zu drehen, immer schneller, schneller und schneller... Und genau dort, wo das Universum auf den Mikrokosmos trifft, entsteht exakt in diesem Moment ein neues Leben.
Und so schlummert in einer transparenten, leicht zerbrechlichen Hülle ein zartes, noch unbekanntes Wesen ruhig und voller Vertrauen und wartet darauf, in einer nächsten stürmischen Nacht aufs Neue geboren zu werden...


Hier ein paar Bildausschnitte: