17. August 2012

Ölporträt auf Holz

Herzlich willkommen beim Blog von www.awecartoon.ch!

















Eine Fingerübung kürzlich in meinem Atelier. Auf einer Holzplatte, die schon länger unbenutzt rumstand, übte ich mich ein wenig in Porträtzeichnen bzw. -malen. Ist bei mir immer etwas zu kurz gekommen, natürlich auch, weil ich Porträt als schwierigste Disziplin innerhalb der figürlichen Kunst bezeichne. Ein Pferd zu malen ist auch schwierig, aber kein Pferd wird dir sagen, dass ihm sein Porträt nicht gefällt. Menschen dagegen haben eine andere Selbst- und Fremdempfindung. Kleinste Abweichungen im Augen- oder Hautbereich genügen, und das liebliche Gesicht wird zu einer schrecklichen Fratze. 7 Milliarden Experten ihrer selbst.
Was Sophie betrifft, die ich hier ab einem Kalenderfoto nachzumalen versuchte, so war sie recht zufrieden und fand durchaus, das sei sie. Sie fühlte sich sogar geehrt, vor ihrem kleinen Bruder als Modell den Vortritt erhalten zu haben
Dabei zeichnete ich kaum vor, der gepresste Holzuntergrund ist grob gekörnt und saugt Farben schnell auf. Zarte Übergänge und feinste Details hinzukriegen, ist also recht schwierig.
Ich startete mit Wachspastellen Neocolor I, löste diese mit Terpentinersatz leicht an, dann rasch mit Acryl (eine malerische Todsünde: Acryl über Wachs/Öl...) grobe Flächen setzen, mit Neocolor I und dem Wachsbuntstift Luminance Details und Umrisse setzen, dann mittels Öl leuchtende Farben und Volumen aufbauen. Am Schluss - wobei man bei dieser Art von Porträt noch wochenlang weiterarbeiten könnte - im Hintergrund, Haar- und Kleidbereich mit Wachskreiden dynamische, kreisende Striche gesetzt, um das Ganze etwas vibrieren zu lassen.
Noch weit von einem (Meister-)Werk entfernt, aber bin doch schon mal zuversichtlich gestimmt, dass ich in diesem Bereich wieder etwas mehr Sicherheit erlange.

30x40cm, Zeitaufwand netto: 9 Std.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen