29. Mai 2012

Umbau mittels Cartoon kommunizieren

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Ein Kirchgemeindehaus wird umgebaut und dieser Umbau bringt Lärm, Staub und räumliche Einschränkungen für die Besuchenden mit sich. Die Bevölkerung soll über die bevorstehenden Umbauarbeiten informiert werden, dabei soll um Verständnis geworben werden. Die Botschaft, dass man trotzdem für alle da sei, sollte ebenfalls enthalten sein. Eine Art Karikatur, ein lustiges Bild, war gefragt, um diese Botschaft rüberzubringen. Es sollte bewusst "familientauglich" sein. Ich wählte einen Baumeister, der um Verständnis bittet, ein Hund, der sein Herz verschüttet sowie das entsprechende Haus, das zu explodieren scheint, dabei aber sichtbar lächelt, schliesslich geht es um ein Facelifting zum Guten hin...Hier das Resultat: Mit blauem SKETCHER vorgezeichnet, schwarz nachgezogen, eingescannt und mit Photoshop koloriert. Dem Auftraggeber unterbreitete ich je einen Vorschlag mit und ohne Text - ohne Text konnte die Botschaft individuell angepasst werden. Diese Variante wurde einstimmig angenommen. Zeitaufwand, rund 6 Stunden:


21. Mai 2012

Der Graphit-Mineur

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Das Spezielle an diesem Bild? Zuerst das Motiv: Es zeigt das ausdrucksstarke Gesicht eines Minenarbeiters, der unter Tag Graphit geschürft hat. Es ziert die "Graphite Line" von Caran d'Ache. Graphit, eines meiner Lieblingsthemen: Mich fasziniert, dass dieser glitschige, schwarze, "schmutzige" Rohstoff die gleiche chemische Zusammensetzung hat wie der Diamant, nämlich einfach C = Kohlenstoff. Graphit ist über Jahrmillionen und unter Hitze und grossem Druck kristallisierter Kohlenstoff in "chaotischer" molekularer Anordnung, während der reine, klare und extrem harte Diamant das gleiche Element "geordnet" darstellt.

Die Kolorierung an sich war eine Fingerübung in meinem Atelier, als ich für eine Kollegin einen privaten Malkurs durchführte. Aus Pigmentpulver stellten wir eigene Malfarben her: Aquarell (Ocker), Gouache (Ultramarin), Acryl (Weiss) sowie Ölfarbe (Schwarz), natürlich nach dem Prinzip "fett" über "mager". Zuerst legten wir abstrakte Farbflächen fest, noch ohne figürliche Idee. Zusätzlich stellten wir orange Wachsmalkreiden her, primitiv mit geschmolzenem Paraffin sowie eingerührtem Pigmentpulver.
Erkenntnis: Der Binder definiert die Farbe, ohne Füllstoff bleibt alles recht transparent und leuchtend und: Dann und wann Farben eigenhändig anrühren, schärft das Bewusstsein und Verständnis für gekaufte Künstlerfarben.