23. Januar 2011

Persönlicher Kalender zur Pensionierung

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Die Belegschaft einer mittelgrossen Firma schenkt ihrem scheidenden Direktor zur Pensionierung einen originellen Abschiedskalender: 12 Blätter mit 12 Sujets, die Episoden aus dessen Wirkungszeit wiedergeben sollen in witzigen Cartoon-Karikaturen. Das Ganze sollte relativ dezent in Grautönen und vorwiegend in Schwarzweiss daherkommen. Farbtupfer streute ich bei der Belegschaft in Form von Porträts in einem bunten Blumenstrauss ein. Wichtigste Etappen:

  1. Schnelle Scribbles mit schwarzem Marker auf A4
  2. Reinzeichnung Grafstone Caran d'Ache, schwarzem Polychromos und Copic-Marker 110
  3. Einscannen, Photoshop auf A2 hochfahren, dann in Grautönen "kolorieren"
  4. Kalenderlayout mit Open Source-Software "Scribus"
  5. Aufbereiten für Print und Upload bei Druckerei für A2 (Wiro-Bindung bei diesem Format schwierig zu finden)
  6. Bereitstellen Originale sowie Kalenderbilder als PDF









13. Januar 2011

Susi und die Blume

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Ich habe alles gegeben: Etwa 30 Stunden Aufwand für diesen dreiseitigen Comic: Geschichte ausdenken und entwerfen, scribbeln, Figuren zeichnen, einscannen, auf Photoshop bearbeiten, Geschichte zusammensetzen auf etwa 15 Ebenen, Sprechblasen einfügen, Zeichnungen ergänzen, Text definitiv festlegen, Sprechblasen anpassen, kolorieren (für mich die "Kür"!), schattieren, korrigieren, alles sehr aufwändig....Hier treten dann auch die Grenzen von Photoshop zutage. Zwar gefallen mir dessen Maloptionen, aber reproduktionstechnisch wäre Illustrator gelegentlich schon praktischer. Aber den beherrsche ich leider zuwenig.
Der Comicwettbewerb war von der IGSU Interessensgemeinschaft Saubere Umwelt ausgeschrieben in drei Alterskategorien, Thema "Littering", ein Kollege hat mich darauf aufmerksam gemacht. Irgendwie hat es mich gepackt, einerseits thematisch, dann auch zeichnerisch. Obschon ich kein sehr geübter Comiczeichner bin, oder gerade deswegen, wollte ich mein Glück versuchen und die freie Zeit anfangs Jahr nutzen.




Also: Meine Figur "Susi" (wie so oft) tritt mit Hund "Bob" (diesmal stumm) auf, sieht und bewundert die kleinen Wunder der Erde. Ihre Bewunderung wird jäh unterbrochen, als die bewunderten Objekte von Zigarettenstummel und Blechbüchse abgeschossen und zerstört werden. Nach der Entrüstung die Frage: Wer tut sowas? Und warum bloss? (Ja, Ungerechtigkeiten treiben auch mich zu solchen Fragen). Der "Täter" gibt sich zu erkennen, ein hohler, zynischer, rücksichtsloser, selbstverliebter kleiner Macho, (ja gar Sadist!) tritt aus einer abfallverseuchten Umgebung hervor. Seine Fiesheit geht weiter, indem er den Fischen im klaren Wasser Gift zum Trinken serviert. Susi spricht ihn direkt an und versucht ihn zu stoppen. Der Fiesling macht sich nur über das "brave Kind" lustig und visiert als nächstes Opfer einen kleinen Singvogel an, den er mit einer kaputten Glasflasche bewerfen will. Der kleine Vogel läutet den Wendepunkt der Geschichte ein: Sein durchdringender "Ziwiii"-Ruf geht um die ganze Welt, erreicht alle Pflanzen und Tiere der Erde, mobilisiert deren Kräfte, worauf Susi die Attacke gegen ihn befiehlt: Die rekonvaleszente Blume biegt sich zur Schleuder und wird danach selber Geschoss, die wieder erstarkte Biene wird zum treffsicheren Schützen: Die Ohren des Fieslings werden so mit Zigarettenstummeln - seinen weggeworfenen Zigarettenstummeln - verstopft, seine Augen mit Blumen zugedeckt. "Ich sehe nichts! Ich höre nichts!" Sein Hilferuf ist denn auch sinnbildlich zu verstehen: Ich bin ein Ignorant! Genau, deshab hat Susi kein Erbarmen. Der kleine Sadist hat nichts aus den Warnungen gelernt. Er wird von zwei Vögeln gepackt und zu einem entfernten "blauen" Planeten weggebracht oder eben "entsorgt". Der Übeltäter ahnt sei Ende und ruft in der Not nach seiner Mama, er wird zum Weichei und zur absoluten Lachnummer. Lakonisch meint Susi: "Vielleicht wird er ja dort verwertet". Ein Hinweis darauf, dass auf dem Planeten mit dem entsprechenden Symbol recyclet wird und der Bösewicht dort seine Lektion nochmals lernen könnte - oder eben nicht. Die Geschichte endet mit Bob, der, ziemlich aufgebracht, ein Stück abgerissener Hose des Bösewichts zwischen seinen Zähnen hat. Noch viel lieber wären ihm die Knochen des Naturhassers gewesen...Susi ermahnt ihn zum Schluss augenwinkernd: Trotz Frust, Hosen recyclen, nicht littern!

Mir gefällt das Resultat, obschon der Schluss grafisch etwas gedrängt ist. Eine 4. Seite hätte die Story aber zu sehr aufgeblasen und in die Länge gezogen. Im April weiss ich, was die Jury dazu meint.

Was Pheidippides noch sagen wollte...und: Der Star ist die Zeitmessung

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Zwei Illustrationen für die beiden Kolumnen des aktuellen Swiss Athletics-Magazins:
Einerseits ein Text über den legendären Meldeläufer Pheidippides, der die Nachricht vom Sieg der Schlacht von Marathon nach Athen bringen sollte, dies tat, aber dummerweise tot zusammenbrach. Und so mutmasst der Autor, wie es gewesen wäre, wenn der arme Läufer nach neusten Methoden hätte trainieren können und eben seine Botschaft via Twitter hätte melden können...


Dann die Zeitmessung und das Messbare an sich als Thema, die so dominant sind in der Leichtathletik, dass oft der Mensch, die Duelle, die Ästhetik und das Qualitative auf der Strecke bleiben. Die Zeitmessung als Star im Zeitalter der Casting-Stars, dies hat mich zu dieser Illustration inspiriert.

Röstiraffel-Rutsche

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Das Titelbild des Jahresberichts 2010 der Schweizerischen Kartoffelproduzenten ziert diesmal die verheerende Röstiraffel-Rutsche, die so mancher nichtsahnender Kleinkartoffel das Leben kleingehackt hat. Vorzeichnung mit Bleistift und mit Fineliner nachgezeichnet, eingescannt, Verunreinigungen mittels Photoshop herausgeputzt, dann mit Grautönen "koloriert" bzw. schattiert.